9 FAKTEN ÜBER EIER
Erfahre mehr über die Eierindustrie und was du dagegen tun kannst.
MÄNNLICHE KÜKEN SIND WERTLOS!
Allein in Deutschland werden jährlich 50 Millionen männliche Küken am Tag ihres Schlüpfens getötet, weil sie keine Eier legen werden und daher für die Eierindustrie nutzlos sind. Zudem verwenden Eierproduzenten andere Hühnerrassen als Mäster. Diese sind so gezüchtet, dass die Hennen viele und gute Eier legen. Jedoch setzen sie weniger schnell Fleisch an, weshalb es sich nicht lohnt, die männlichen Küken als Masthähne aufzuziehen. Stattdessen werden sie am Tag ihres Schlüpfens aussortiert und wie Müll entsorgt. Sie landen in einem Schredder ("Homogenisator") oder werden mit Kohlendioxid (CO2) vergast.
GLÜCKLICHERE LEGEHENNEN?
Die weiblichen Küken sind die zukünftigen Legehennen. Ihnen bleibt der Schredder erspart. Besser ergeht es ihnen jedoch nicht. In allen heutigen Haltungssystemen, in denen die Tiere in hohen Besatzdichten gehalten werden, ist es für die Hühner unmöglich, grundlegende Bedürfnisse und natürliche Verhaltensweisen auszuleben. Die Folge davon können Verhaltensstörungen wie Federpicken und Kannibalismus sein. Auch körperliche Leiden wie z.B. Fußballengeschwüre, Eileiterentzündungen (Salpingitis) und Parasitenbefall sind in der Branche keine Seltenheit.
KÄFIGHALTUNG
Zwar ist die Haltung von Legehennen in konventionellen Käfigen (Legebatterien) seit dem 1. Januar 2010 in Deutschland verboten. Trotzdem werden heute noch etwa 8 % aller Legehennen in Käfigen gehalten. Die meisten davon in sogenannten "Kleingruppenkäfigen" und in Betrieben, die mindestens 200.000 Hennenhaltungsplätze aufweisen. Kleingruppenkäfige sind die Nachfolgemodelle der verbotenen Legebatterien, wo einem Tier der Platz eines DIN A4-Blattes zustand. Kleingruppenkäfige bieten nur unwesentlich mehr Bewegungsfreiheit: Ein DIN A4-Blatt plus fünf EC-Karten. Aus diesem Grund wurde auch für diese Art der Käfighaltung ein Verbot erwirkt, das ab 2025 in Kraft tritt.
BODENHALTUNG
Über 60 % der Legehennen in Deutschland - und damit der Großteil - leben in Bodenhaltung. Oft handelt es sich hier um Betriebe mit mehr als 200.000 Hennenhaltungsplätzen. Dort werden die Legehennen in Gruppen von bis zu 6.000 Tieren gehalten. Neun Hennen leben auf einem Quadratmeter. Wenn man bedenkt, dass Hühner natürlicherweise bevorzugt in Gruppen von 5 - 20 Hennen und einem Hahn leben, kann man sich vorstellen, welchem Stress die Tiere in dieser Umgebung ausgesetzt sind. Hohe Besatzdichten in Kombination mit fehlenden Beschäftigungsmöglichkeiten machen die Bodenhaltung zu einer ausschließlich künstlichen und artfremden Form der Hühnerhaltung.
FREILANDHALTUNG
In der Freilandhaltung sehen die Bedingungen für die Legehennen im Stall bezüglich der Bestandsdichte und Gruppengrößen nicht anders aus als in der Bodenhaltung. Jedoch haben sie tagsüber Zugang zu einem Auslauf im Freien, der allerdings vom Tierhalter zeitlich beschränkt werden kann. Der Auslauf sollte bewachsen sein und im Idealfall Unterschlupfmöglichkeiten wie Büsche oder Unterstände bieten, damit sich die Tiere vor z.B. Raubtieren schützen können. Ca. 18 % der Legehennen leben hierzulande in Freilandhaltung und überwiegend in Betrieben mit Beständen von bis zu 30.000 Tieren.
ÖKOLOGISCHE ERZEUGUNG
Die Haltung nach biologischen Richtlinien in der Eierproduktion macht in Deutschland etwa 10 % aus. Auch hier haben die Tiere einen Zugang zu einem Auslauf. Der Unterschied zur konventionellen Freilandhaltung liegt in den Bestandsdichten und Gruppengrößen. Nach Bio-Richtlinien dürfen max. sechs statt neun Hennen pro qm und Gruppen von max. 3.000 satt 6.000 Tieren in einem Stall leben. In den meisten Betrieben, die Bio-Eier erzeugen, werden bis zu 30.000 Legehennen gehalten (wie bei der konventionellen Freilandhaltung). Massentierhaltung statt bäuerliche Idylle also auch bei "Bio".
"BIO" IST NICHT BESSER!
Heute unterscheiden sich Bio-Betriebe kaum noch von den konventionellen Massenproduktionsbetrieben. Auch hier werden die Tiere auf engem Raum gehalten, wo sie ihren natürlichen Bedürfnissen nur schwer nachkommen können. Auch sonst sind die Abläufe in der Eierproduktion überall gleich: Männliche Küken, die nicht gebraucht werden, werden immer getötet; so auch Legehennen, wenn sie nach einer kurzen und sehr auslaugenden Zeit keine Eier mehr legen. Letztere werden ersetzt durch neue, junge Hennen, deren Brüder wiederum im Schredder landen. Und so schließt sich der Kreis dieses ausbeuterischen Systems immer und immer wieder.
VERARBEITETE EIER
Seit 2004 gilt eine EU-weite Kennzeichnungspflicht für Eier. Der Code zur Kennzeichnung gibt an, aus welcher Form der Haltung die jeweiligen Eier stammen. Dasselbe gilt allerdings nicht für verarbeitete Eier wie z.B. in Nudeln, Backwaren oder Fertiggerichten. Diese werden zwar als Bestandteil des Produkts aufgelistet, jedoch ohne Angabe der Haltungsform. Daher kommt es häufig vor, dass in den genannten Produkten die billigeren Eier aus Käfighaltung enthalten sind. Auch gefärbte Eier, die an Ostern überall in den Läden angeboten werden, fallen unter die Kategorie der verarbeiteten Eier. Viele dieser Ostereier, die u.a. aus nicht-EU-Ländern importiert werden, stammen sogar aus der in Deutschland verbotenen Käfighaltung.
DAS KANNST DU TUN
Um das traurige Schicksal der vielen Küken und Legehennen zu ändern, ist die konsequente Lösung, das System von Ausbeutung und Tötung nicht weiter zu unterstützen. Probier deshalb doch mal die vielen Alternativen zu Eiern aus! Es ist einfacher und unkomplizierter als man denkt - und v.a. lecker!
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